Auch mal wieder

Jetzt hab’ ich gesehen, dass mein letzter Eintrag doch schon wieder eineinhalb Monate her ist. Wenn der Mounty hier nicht ab und an was Vernünftiges schreiben würde, wäre es hier ganz schön leer.

Aber irgendwie gibt’s derzeit auch hier gar nicht viel zu sagen. Von Vorratsdatenspeicherung, Abhöraktionen und dem aktuellen Politikergewäsch braucht ja nicht wirklich noch einen Aufguss. Wäre hier auch sowas von »Eulen nach Athen tragen.«, da die Reichweite hier gar nicht gegeben ist und meine paar Leser vernünftige Leute sind, glaube ich zumindest.

Im Linux-Bereich hab’ ich g’rad auch nix Neues zu berichten. Die letzte wichtige Meldung diesbezüglich war ja der OpenSSL-Bug im Debian. Aber das Thema ist ja mittlerweile auch durch. Wer erst jetzt und hier darüber erfährt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Ich könnte natürlich über die Fußball-EM schreiben, da EM- und WM-Spiele die einzigen Fußballspiele sind, die ich schaue. Aber das macht ja auch schon jeder Dritte — also drüber berichten. Und so richtig Ahnung hab’ ich davon sowieso nicht.

Ich könnt natürlich auch über Twitter bloggen. Aber irgendwie fehlt mir dazu gerade der kommunikative Ansatz. Nur soviel: Twitter ist ein übler Zeitfresser, es gibt noch keinen vernünftigen Nicht-GTK-Client für Linux. ist ständig down oder halbfunktionell, aber macht Laune und man erfährt interessante Links, die einem sonst entgehen (je nachdem, wem man folgt).

Und da ich gerade sonst nichts Weiteres zu sagen habe, bleibt nur noch selbstreferentielles Metabloggen übrig. Was ich hiermit abgehakt hätte.

Wieder ein Stöckchen

Der Hannes wirft ein Stöckchen nach dem anderen. Zum letzten bin ich echt nicht dazugekommen. Dann will ich mal das Neueste beantworten.

Ich steh’ zwar nicht so auf Rubrizierungen, da das meiste eh nur auf Stereotypen beruht und Klischees bedient, aber ich will dem mal genüge tun.

Pro Männlichkeit

  • Ich hab’ lange Haare und finde das sehr, sehr männlich.
  • Kann — wie der Hannes — mit Handwerkskram umgehen.
  • Ich bin ein Nerd. (Aber das ist eine Fremdmeinung.)
  • Ich bin ziemlich linuxaffin. (Oder schreibt man das mit Bindestrich?)
  • Ich betreue ein Webserver.
  • Ich steh’ auf Technik.
  • Einkaufen ist doof.
  • Wohnung putzen ist doof.

Contra Männlichkeit

  • Ich schau’ kein Fußball.
  • Formel Eins ist absolut öde.
  • Kann ziemlich gut Kochen und mach das auch gern.
  • Ich fahr’ sehr defensiv Auto.
  • Ich trink’ relativ wenig Alkohol. Liegt aber vermutlich daran, dass ich
  • relativ wenig Alkohol vertrage.
  • Ich mag aber Becks Green Lemon (Mädchenbier).
  • Sicherheit geht immer vor.
  • Ich mag keine lauten Parties und keine laute Musik (aber das ist jetzt wahrscheinlich kein typisch weibliches Stereotyp).
  • Ich mag meine nicht-männlichen Eigenheiten.

Natürlich darf das Stöckchen aufnehmen wer möchte, aber dezidiert geht es diesmal an Markus.

Meine paranormale Stimmgabel

Nachdem es zuletzt ein wenig ruhiger um R.G. Hamer, unseren Reichspräsidenten in spe war, holt er nun zu einem neuen Schlag gegen die etablierten Wissenschaften aus. Da er bereits die komplette Medizin samt angrenzender naturwissenschaftlicher Gebiete wie Chemie und Physik revolutionierte und gleichzeitig sein ganz eigenes Verständnis der Juristerei gegen den erbitterten Widerstand von Richtern, Staatsanwälten und Gesetzen verficht, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bevor auch die schönen Künste durch die Erkenntnisse des bedeutendsten aktuell lebenden Menschen (diesen Status bestätigte eine belgische Prinzessin, als sie ihm und seiner Tochter die Karten legte)* endlich zu ihrer wahren Bestimmung und Sinngebung finden.
Eine italienische Patientin Hamers hat nämlich entdeckt, dass alle klassischen Musikstücke (Hamer jongliert wie üblich mit irgendwelchen frei erfunden Zahlen zwischen 90-97 %) nach den von ihm “entdeckten” Naturgesetzen funktionieren:

Die Geisteswissenschaft Musik, die abgesehen von der physikalischen Basis der
Frequenzen der einzelnen Töne (in der Physik genannt “Akustik”), sehr viele
Hypothesen hatte, wie alle sog. Geisteswissenschaften, daß diese
Geisteswissenschaft Musik zusammen mit der “Germanischen”, die die Medizin
überhaupt erst zur Naturwissenschaft gemacht hat, plötzlich ganz eng verzahnt sind,
indem die Musik jetzt die 5 Biologischen Naturgesetze der Germanischen Neuen
Medizin enthält!

Im Gegensatz zur Medizin bin ich auf dem Gebiet der Musikwissenschaft zumindest kein völliger Laie, leider werden mir die Erklärungsansätze der von ihrem uneigennützigen Förderer gleich zur Heiligen erklärten Patientin aufgrund der Sprachbarriere zunächst verschlossen bleiben. Aufgrund der engen Bindung der Musik an Muster und Mathematik ist es aber natürlich ohne Probleme möglich, irgendwelche Dinge in Partituren hineinzufantasieren, ganz abgesehen davon, dass Komponisten natürlich sowieso oft bestimmte Regeln anwendeten/anwenden. Folgt man Hamers bisherigen Argumentationen, ist aber wohl anzunehmen, dass Sonatenhauptsatz und Kunst der Fuge nur verlogene Konstrukte sind, die das internationale Judentum durch seine nahezu unbeschränkte Macht den armen Germanen über Jahrhunderte hinweg aufgedrückt hat.
Wenn man den Blick etwas weitet, stellt man allerdings fest, dass das Ganze auch in anderen Musikbereichen Sinn macht. Wenn die Carcass Songs “Cadaveric Incubator of Endoparasites” und “Swarming Vulgar Mass of Infected Virulency” keine Beispiele für die Vertonung von krankhaften biologischen Sonderprogrammen sind, was dann??

*Das steht tatsächlich so in Hamers Autobiographie und ist sogar noch eine der glaubwürdigsten Behauptungen.

Was ein Ostern!

Freitag: GRUB und MBR frittiert. Festgestellt, dass ein vorhandenes Knoppix 3.3 nicht mit meiner SATA kann und mein CD-ROM nicht dem neuen 5.1-Image.
Samstag: Waschmaschine zickt und läuft ein wenig aus. Gnag!
Sonntag: Es schneit ein wenig.
Montag: Ganz großartiges Schneetreiben zum Frühlingsanfang.

Aber immerhin:
Mein Router routet wieder tadellos und keiner weiß warum.
Ich hab’ ein zusätzliches Debian installiert, wo ich demnächst wohl SID d’rauf laufen lassen werd’. Kann ich mir endlich mal KDE 4 anschauen.
Und ich weiß endlich wie Köln in Winter aussehen kann.

Dungeons & Dragons & Jesus

Bei meinen regelmäßigen Streifzügen nach neuen Informationen zu R.G. Hamers Germanischen Neuen Medizin bin ich kürzlich auf die Seite des selbsternannten Heilers Dietmar Krakowczyk gestoßen. Dieser verbreitet in Büchern und im Netz Hamers gefährlichen Unsinn, gepaart – wie nicht selten üblich – mit diversem alternativmedizinischem Kram, der dem Obermotz Hamer eigentlich nicht sehr gefällt (in letzter Zeit trifft die Ketzer sogar der persönliche Bannstrahl). Neben Familienaufstellung ist hier auch die Kinesiologie zu nennen, mit der Krakowczyk ganz erstaunliche Erkenntnisse gewinnt:

Alle Amokläufer, auch wenn sie sich nach ihren Taten selbst töteten, können kinesiologisch abgefragt werden, denn ihre Seele lebt weiter und nimmt ihre Belastungen ins Jenseits mit…Auch ihnen könnte mit der Heilungsformel geholfen werden. Wenn Mitmenschen das richtige Auge für den Gefährdeten haben und sie in der gedanklichen Vorstellung dazu veranlassen, ihnen die Heilungsformel nachzusprechen, lösen sich die Schocks, der Betroffene ist wieder normal und der Amoklauf fällt aus.

Bestandteile dieser Heilungsformel sind so schöne Sätze wie:

Reinige alle Ebenen meines Wesens und öffne meine Haupt- und Neben-Chakren

oder

Erdenmutter Kundalini erwache, steige auf in mir und führe mich zur Erleuchtung und Selbstverwirklichung

und

Hilf mir, mein drittes Auge zu öffnen, damit ich sehe, wie die Welt wirklich ist

Besonders wirkungsvoll war bei mir die folgende Formel, deren Effekt man dadurch steigern kann, dass man sich dabei eine Ansammlung von Mönchen vorstellt, die sie an einem Hamer-Altar andächtig als Choral vortragen:

Bewirke in mir, was sonst nur Tbc-Mykobakterien bewirken können

Ich habe diese Heilungsformel gestern mit verschiedenen Personen ausprobiert und tatsächlich: weder sie noch ich sind Amok gelaufen!

Nicht unterschlagen möchte ich aber den Ansatz eines neuen RPGs, der sich ebenfalls auf den Seiten findet. Es basiert auf Powerzahlen, die jedem Charakter zugeordnet werden können:

Eine der wichtigsten Kennzahlen zur Beurteilung von Menschen ist ihre Power Zahl. Es ist die Verhältniszahl auf einer Skala, auf der definitionsgemäß Jesus den Wert 1000 hat.

Jesus hat also wahrscheinlich, nachdem er erfolgreich alle Quests in den drei Reichen (Himmel, Erde und Hölle) abgeschlossen hat, verdientermaßen Level 1000 erreicht und musste dabei insgesamt auch nur ein einziges Mal gerezzed werden. Der nächsthöhere Charakter hat bisher nur Level 666 geschafft, obwohl ihm das chinesische Powerleveler-Team um Lu Cipher mit fragwürdigen Methoden geholfen hat. Wie erstellt man aber den eigenen Char bzw. erfährt das Anfangslevel? Ganz einfach:

Die Frage nach der Power Zahl eines Menschen richte ich an Gott, der nicht wertet oder richtet, aber genau hinschaut, und ich erhalte tatsächlich Antworten.

Ein zweifellos höchst präzises, wenn auch etwas langweiliges System, erfahrene Spieler neigen ja doch eher zu stundenlangen Würfelorgien. Die Gesinnung des Chars wird ebenso am Beginn festgelegt:

Ein positiver Wert zeigt, dass der Betreffende grundsätzlich positive Absichten hat. Zu Beziehungsproblemen mit ihm kommt es eher aufgrund von Schwächen. Menschen mit negativer Power Zahl hingegen hegen bewusst Negatives. Sie sind immer mit Vorsicht zu genießen.

Und hier kommt dann gleich der Clou, der dem Spiel zweifellos das Prädikat “Besonders wertvoll” einbringen wird:

Wenn sie nach direktem Appell an sie nicht umkehren, breche ich weitere Kontakte zu ihnen ab, selbst schon bei P = – 1!

Böse Charaktere dürfen einfach nicht mehr mitspielen. Hart, aber ungerecht.

12, 11, 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1

Hannes wirft und ich fang brav auf. Die üblichen Dinge wie Essen, Trinken, Atmen lass ich aber außen vor:

12 Dinge, die dich ärgern:

  1. Uneinsichtigkeit
  2. Lernunwilligkeit
  3. Desinteresse
  4. Gier
  5. Fanatismus
  6. unwissenschftliche Argumentationen
  7. schlechte Bücher
  8. Kundensupport bei einigen Firmen
  9. Zahlungsmoral bei einigen Firmen
  10. Webseiten mit unmotivierten Geflimmer und Ton
  11. keine Wahl zu haben
  12. Worddokumente und HTML-E-Mails

11 Dinge, ohne die du nicht leben könntest:

  1. Bücher
  2. Computer
  3. Internet
  4. Auto
  5. Pflanzen (in der Wohnung)
  6. Zeit zum Lesen
  7. Kaffee
  8. Geschirrspülmaschine
  9. Open-Source-Programme im Allgemeinen
  10. Kate im Speziellen
  11. [ctrl]-[tab]

10 Dinge, auf die du dich freust:

  1. auf das nächste Buch
  2. Sommer
  3. Wockenende ™ im Allgemeinen
  4. Freitag Abend im Speziellen
  5. KDE 4
  6. Ein fertiges Projekt, das Gefallen findet
  7. Ein Projekt, das Erwartungen übertrifft
  8. Rollerbladen
  9. Wasabi-Nüsse
  10. der erste Kaffee am Morgen

9 Dinge, die du täglich trägst:

  1. Kleidung (Ha! Wer hätte das gedacht?)
  2. Brille
  3. ein Katze (kein Witz)
  4. Bart
  5. Ohrringe
  6. Tätowierungen
  7. Telefonhörer
  8. Zopfgummi
  9. Pippi zur Toilette

8 Serien bzw. Filme, die du dir immer wieder anschauen könntest:

  1. Dune
  2. Leben das Brian
  3. Das fünfte Element
  4. Black Adder
  5. Band of Brothers
  6. Herr der Ringe ohne Frodo
  7. Bud Spencer und Terence Hill (darf aber nicht gegen mich verwendet werden)
  8. hab ich Dune schon erwähnt?

7 Objekte, die du täglich anfasst:

  1. Wecker
  2. mindestens ein Buch
  3. Tastatur
  4. Maus
  5. beide Katzen
  6. Päckchen mit Tabak
  7. Balkontür

6 Dinge, die du jeden Tag tust:

  1. Lesen
  2. Gedanken nachhängen
  3. im Internet surfen
  4. Die Antwort der letzten Frage küssen
  5. 250 E-Mails empfangen
  6. RSS-Feeds lesen

5 Lebensmittel, ohne die du nicht leben könntest:

  1. Sambal Oelek
  2. Chilibohnen
  3. Risottoreis
  4. Parmesan
  5. Katzenfutter (Haha! Interpretationen sind erlaubt. :-))

4 Menschen, mit denen du gern mehr Zeit verbringen würdest:

  1. Siehe letzte Frage
  2. Tobias, der Co-Autor dieses Weblogs
  3. Freunde und Familie, die nicht mehr in der Nähe wohnen
  4. einige Protagonisten diverser Bücher

3 deiner momentanen Lieblingslieder:

  1. Sonic Syndicate — Denied
  2. Disturbed — Intoxication
  3. In Flames — Clay Man

2 Menschen, die dein Leben sehr beeinflusst haben:

  1. Meine Eltern, nehm’ ich jetzt einfach mal als eine Person
  2. als Fremder vermutlich Umberto Eco

1 Mensch, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen könntest:

  1. mit meiner Freundin Antje (auch wenn das kitschig klingt, aber: »Is’ so!«)

Is ‘ne Menge Text und man braucht schon ‘ne Weile dafür, deswegen reich ich das mal an Agi und den Moe weiter, die haben eh nix zu tun. ;)

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