Geniale Wahlkampfstrategien Teil I

Jörg Schönbohm, seines Zeichens Innenminister von Brandenburg, hat sich durch ein Interview im Tagesspiegel den Zorn vieler Ostdeutscher und Parteifreunde zugezogen, da er die „Verproletarisierung“ ländlicher Gebiete unter der SED-Herrschaft für den grausigen neunfachen Kindermord in Frankfurt an der Oder verantwortlich machte. Meine erste Reaktion, gepaart mit dem Wissen um frühere, auch hier schon thematisierte Äußerungen Schönbohms ging in eine ähnliche Richtung, da Schönbohm seine Meinung in der Regel ungern mit Nebensächlichkeiten wie Sachkenntnis belastet. Die Tatsache, dass die Beschuldigte in einem kirchlichen und damit gerade nicht typischen Elternhaus und Umfeld aufwuchs, trug zu der Überlegung bei, Schönbohms Erklärungsversuch in die von ihm abonnierte Ablage „Politikerblödsinn“ einzusortieren. Da sich yablo aber der investigativen und objektiven Recherche verpflichtet fühlt, wollte ich zunächst doch einige Experten zu Rate ziehen, die Schönbohm überraschenderweise und mit durchaus nachvollziehbaren Begründungen weitestgehend zustimmten.

Moralphilosoph Prof. Dr. Armin Meiwes von der Universität Rothenburg

Meiwes

ist beispielsweise davon überzeugt, dass das erzwungene Absingen von Liedern über die Liebe zu einer weißen Taube bei vielen DDR-Kindern schwerwiegende sodomistische Neigungen hervorgerufen hat, deren Auswirkungen bis heute nicht ausreichend erforscht wurden. Prof. Meiwes, der aus eigener Erfahrung heraus auch die Intimhygiene der Ostdeutschen für unterentwickelt hält, führte im Interview weiter aus, dass die durch die Planwirtschaft hervorgerufenen materiellen Verhältnisse in der DDR im Gegensatz zur Bundesrepublik zuwenig Anreize für eher positive, für einen demokratisch-bürgerlichen Staat nahezu unabdingbaren Straftaten wie Unterschlagung, Korruption und Steuerflucht boten. Dadurch seien die Ostdeutschen zwangsläufig moralisch degeneriert. Diese Einschätzung teilte auch Dr. jur. Markus Gäfgen

Gaefgen

der sich bereits ausgiebig mit der rechtlichen Seite des Phänomens beschäftigt hat. Natürlich könnten die soziokulturellen Umstände ein derartiges Verhalten nicht allein erklären, die prinzipielle Aggressivität der östlichen Volksstämme leiste seiner Ansicht nach einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Trotzdem vertritt Gäfgen die für die Ostdeutschen tröstliche Ansicht, dass diesen bei der Ahndung von Straftaten eventuell ein Ost-Rabatt eingeräumt werden sollte. Denkbar wäre seiner Meinung nach die Reduktion auf ca. 80% der Haftzeiten und Bußgelder, die normale, westdeutsche Menschen, welche sich strafbar gemacht haben, erhielten. Forderungen aus dem Umfeld der neuen Linkspartei, nach denen Ostdeutsche prinzipiell für schuldunfähig erklärt werden sollten, lehnte hingegen er als übertrieben ab.

Kommentar

  1. # - SpielerZwei schrieb am 9. August 2005, 16:53:

    Der Beitrag ist böse. Aber andererseits sind die beiden “Experten” in der Tat “schöne Beispiele”...
    ;-)





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