Stöckchen

Der Hannes hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Und da dies mein Erstes ist (ich Noob), werde ich es auch brav beantworten.

5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte:

  1. frei verfügbare Zeit … und davon jede Menge
  2. richtig viel Ahnung von Irgendwas und nicht immer nur halb
  3. eine eigene Bibliothek
  4. ein Parkplatz vor der Tür
  5. KDE 4

5 Dinge die ich habe, aber lieber nicht hätte:

  1. ähm .. zu wenig Zeit
  2. Weblog, reiner Zeitfresser ohne Sinn und eh überschätzt;)
  3. eine uralte Tastatur untern Tisch liegen
  4. Bartwuchs, weil Rasieren ist auch so unsinniger Zeitfresser
  5. 50-70 Spammails am Tag

5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:

  1. ‘nen Kropf
  2. ‘nen Buckel
  3. Windows Vista
  4. eine Kernel Panic
  5. Geld, wegen Charakter und so

Ok, beim letzten Punkt war ich eventuell nicht ganz ehrlich.

5 Menschen, die dies noch nicht beantwortet haben, von denen ich mir das aber wünsche:

  1. Markus
  2. kiesow
  3. Moe
  4. Ralf
  5. und natürlich Agi, die Gottheit

Make Love not Warcraft

Ok, der Titel der neuesten South Park-Folge, die gleichzeitig die zweite Hälfte von Season 10 eröffnet, ist vielleicht nicht wahnsinnig originell. Trotzdem dürfte diese Episode schnell zu einem Klassiker werden, was u.a. auch deswegen gut ist, weil einige der letzten Shows doch etwas schwächelten. Allerdings muss man einschränkend bemerken, dass der Spaß für die bedauernswerten Mitgeschöpfe, die noch keine Lebenszeit in Onlinerollenspielen verschwendet haben, um einiges geringer sein wird, andererseits WOW-Spieler besonders viel wiederentdecken und Insider-Jokes am besten verstehen werden. Das liegt schon daran, dass sich mit Blizzard die Herstellerfirma von World of Warcraft an der Herstellung der Folge beteiligte und dadurch auch direkte Spielszenen integriert wurden.

Die Story dreht sich um eins der fetten Kellerkinder (in diesem Fall allerdings schon jenseits der 30), die dank fehlenden richtigen Lebens unendlich viel Zeit in derartige Spiele stecken. In diesem Fall spielt derjenige durchgehend seit dem Start von WOW und hat dadurch einen so hohen Level erreicht, dass sein Charakter selbst von Blizzard nicht mehr getötet werden und er quasi alle Regeln ignorieren kann. Der Bösewicht macht nun nichts anderes mehr als durch die Gegend zu laufen und reihenweise alle anderen Spieler zu killen. Stan, Kyle, Kenny und Cartman entschließen sich nun, die Welt (of Warcraft) zu retten, nachdem ihre übrigen Freunde das Spiel reihenweise aufgegeben haben.

Einer der besten Dialoge sei an dieser Stelle zitiert, er entspinnt sich bei der ersten Taktiksitzung, als Cartman den zaudernden Clyde überzeugen will, wie wichtig ihre Mission ist:

Clyde: I´ve got better things to do…

Cartman: Clyde, Clyde, if you had a chance right now to go back in time to stop Hitler, wouldn’t you do it? I mean, I personally wouldn’t stop him, because I think he was awesome, but you would, right?

Clyde: I’m just gonna stop playing.

Cartman: When Hitler rose to Power, there were alot of people who just stopped playing. You know, who those people were? The French! Are you french, Clyde??

Clyde: No!

Cartman: Voulez-vous coucher avec moi, Clyde?

Clyde: Alright, alright I’ll do it!

Und für alle, die vor ihrem Bildschirm hin und wieder ein schlechtes Gewissen bekommen:

“You can just hang outside in the sun, tossing a ball around or you can sit on your computer and do something that matters!”

Bassam Tibi wird gehen

Bassam Tibi (noch Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen), den meisten wohl nur bekannt durch den von ihm geprägten Begriff einer europäischen und laizistischen Leitkultur, welcher in atemberaubender Provinzialität von deutschen Politikern vereinnahmt wurde, wird mit Auslaufen seiner Professur Deutschland verlassen und rechnet ab: Mit Deutschland und dem bildungspolitischen Umfeld im Allgemeinen und mit der Universität Göttingen und dessen Präsident, dem Molekularbiologen Kurt von Figura, im Besonderen.

Der Artikel stimmt einen schon nachdenklich. Aber er bestärkt mich auch zusätzlich in meinen Widerwillen in einem universitären Umfeld Fuß zu fassen.

(via: netbib weblog und Die Welt)

Annalen 1515

(Fol. 48a)

Unter den zwehen grossen glocken ist erstlich aufgezogen und gehengkt wurden im thorm die kleinsthe, am tag Severini Episcopi spet zwuschen 5 und 6. Am tag aber Der heiligen Chrispini und Chrispiani nach essens umb eins, die grosthe. Und an dem 25. tag Octobris bede gehangen und geleuth wurden.

( tag Severini Episcopi = 23. Oktober
tag aber Der heiligen Chrispini und Chrispiani = 25. Oktober)

Hie ist auch zuwissen das geschicht und bekenthniß des getauften Juden Joan Pfefferkorn genanth, gebraten zu Hall uff dem Juden kirchoff cet. Welchs auch im Drugk. Derhalben nor angezeigt.

(Fol. 48b)

Hi sein vil geschichte, die man hat im drock wahrhaftig nicht erticht in acht zuhaben, in disem Jhar ergangen. Der gleichen auch zu thuen in andern Jaren. Vleissiglich zu lesen di Coronicon anderer landen. Aufzumerken was disen unsern landen hat Schad ader Frommen gebracht ader nach möcht wrengen etc.

Von OPML zu HTML (OPML2HTML)

Ich bin endlich mal wieder dazu gekommen meine gar sehr veraltete Blogroll auf den neuesten Stand zu bringen. Am Einfachsten geht das natürlich über ein Export meines Feedreaders Akregator. Aus der erzeugten OPML lässt sich mit Hilfe eines PHP-Skriptes eine HTML-Datei erzeugen, die man schnell auf einer bestehenden Seite einbauen kann.

Das Problem, welches ich heute hatte: Netcologne ließ mich heute ca. eine Stunde lang nicht ins Internet um nach dem Skript zu suchen. :/

Aber mein nettes Linux ließ mir noch die Bash, die für solche Dinge bestens geeignet ist. Folgendes Skript kann man bestimmt viel einfacher und eleganter schreiben, aber als Skript-Dilletant konnte ich mir nur folgendes aus man awk und man sort zusammenreimen:

echo "<ul>" > opml.html && cat akregator.opml | grep htmlUrl | awk -F\" '{print "<li><a href=\"" $(NF-25) "\" " "title=\"" $(NF-1) "\">" $(NF-23) "</a> <a href=\"" $(NF-7) "\">(Feed)" "</a></li>"}' | sort -t\> -bfk 3 >> opml.html && echo "</ul>" >> opml.html

Um das Chaos etwas aufzudröseln:

Da ich gerne eine Liste mit den abonnierten Feeds haben möchte, schreibe das entsprechende öffnende Listentag des HTML-Markup in eine Datei namens opml.html:

echo "<ul>" > opml.html

Dannach öffne die exportierte OPML und schreibe dessen Inhalt nach stdout:

cat akregator.opml

Suche mir dann alle Zeilen, in denen das Suchmuster htmlUrl vorkommt:

grep htmlUrl

Benutze awk, setzt den Seperator auf das Zollzeichen (”) und schreibe einen Listenpunkt als a-Link mit Title-Tag und Feedangabe und setze an die entsprechenden Stellen die korrespondierenden Werte ein, die mit dem Seperator aus der OPML-Zeile ausgelesen werden (z.B.: $(NF-1)):

awk -F\" '{print "<li><a href=\"" $(NF-25) "\" " "title=\"" $(NF-1) "\">" $(NF-23) "</a> <a href=\"" $(NF-7) "\">(Feed)" "</a></li>"}'

Jetzt sortiere das Ganze alphabetisch über den Linktext (k 3), nimm dabei das Endtag (>) als Trenner, ignoriere Leerzeichen am Anfang (b) und verhalte dich gefälligst case-insensitiv (f); ach ja: Schreib das bitte in die schon angefangene Datei opml.html ohne den bisherigen Inhalt zu löschen (nämlich den öffnenden Listentag):

sort -t\> -bfk 3 >> opml.html

Fein, und jetzt schreib den geschlossenen Listentag auch noch in die Datei:

echo "</ul>" >> opml.html

Das wars. Das kann man jetzt relativ schmerzlos in bestehende HTML-Seiten kopieren. Das heißt, wenn das Internet wieder erreichbar ist.:)

Das kleine Skript hat gegen über PHP auch den Vorteil, dass ich meine OPML nicht erst auf einen PHP-fähigen Account laden oder lokal einen Webserver anwerfen muss. Der Vorteil gilt natürlich nur für *nix-Benutzer

Wer das Skript als ausführbare Datei haben möchte der bediene sich: opml2html
Mittlerweile habe ich das Script auf die OPML angepasst, welche vom Akregator aus dem KDE4 exportiert wird.

Etwas missfällt mir aber dennoch: Wenn man meine Blogroll durschaut, sieht man, dass die Sonderzeichen nicht richtig einsortiert werden. Vielleicht hat ja jemand einen Tip für mich, warum das so ist und wie das beheben kann.

Pseudo-Celebrity Deathmatch

Im Netz ist kürzlich ein Interview aufgetaucht, dessen Inhalt einerseits absolut grotesk und komisch ist, andererseits aber auch widerliche antisemitische Hetze enthält und einem Scharlatan, dessen Treiben schon mehrere Menschenleben kostete, eine Tribüne bietet:

xttp://www.lnc-2010.de/Haug_Hamer.wmv
xttp://www.lnc-2010.de/html/neues_deutschland.html

Man könnte es kurz charakterisieren als einen Dialog zwischen einem rechtsradikalen Spinner und einem antisemitischen Psychopathen, die verständlicherweise leicht eine gemeinsame Wellenlänge finden, nämlich Dr. Matthes Haug und R.G. Hamer. Ersterer gehört zu einer der diversen selbsternannten „Reichsregierungen“ die auf der Basis von falsch verstandenen und manipulierten Quellen behaupten, dass die Bundesrepublik völkerrechtlich „ungültig“ sei und das Deutsche Reich – natürlich inklusive der Ostgebiete – weiterhin existieren würde. Mangels entsprechender Amtsträger ernennen sie sich selbst bzw. gegenseitig zu Kanzlern und Ministern, können sich dann nicht mehr leiden, spalten sich ab und bilden eine neue Regierung. Motivation nicht weniger Sympathisanten ist, abgesehen von rechtsextremer Gesinnung, dass sie keine Straftickets mehr bezahlen müssen, da sie ja Bürger des Deutschen Reiches sind.

Hamer wiederum ist der Erfinder der „Germanischen Neuen Medizin“ und Guru der auf diesem abstrusen Medizinsystem aufbauenden sektenartigen Anhängerschar. Er sieht sich als verfolgtes Genie, welches nur dafür kämpft, dass alle Patienten nach seiner Methode behandelt werden und damit zu 98% überleben. Das ist deswegen nicht möglich, weil die Juden (wer sonst?) dieses „Göttergeschenk“ für sich behalten und alle Nichtjuden mit den Mitteln der Schulmedizin umbringen. Dies funktioniert, weil die Juden laut Hamer Politiker, Medien, Richter und Wirtschaft kontrollieren und außerdem schon aus religiösen Gründen alle Nichtjuden hassen, und in den letzten Jahren 20 Millionen Deutsche umgebracht haben. Natürlich sind diese Behauptungen, seinen entrüsteten Anhängern zufolge, keineswegs antisemitisch!

Das ganze Interview dreht sich im Grunde dann auch nur um diese zentralen Punkte, es ist offensichtlich, dass Haug beabsichtigt, sich die vorhandenen Strukturen der GNM zunutze zu machen, indem er Hamer u.a. das Amt des künftigen Reichspräsidenten anträgt. Natürlich schlägt Hamer das nicht aus, schließlich ist er stolz, ein Germane zu sein und möchte seinem Volk endlich die durch die Fremdherrschaft geraubte Würde und das Recht zurückgeben.
Haug betet die meiste Zeit in ermüdender Weise alle Scheinargumente für seine Theorien herunter, während Hamer wiederum ebenso penetrant seine komplett erfundenen Zahlen (Opfer, angebliche Heilungschancen, Überprüfungen) vorträgt und auch seinen Größenwahn schwer verbergen kann. Der Rest besteht in freihändigem Philosophieren über diverse Felder der Politik, von denen beide offensichtlich keine Ahnung haben.

Man sieht meines Erachtens hier auch sehr gut, wie zwei an sich verschiedene pseudowissenschaftliche Systeme, ein medizinisches und ein politisches miteinander kompatibel sind. Sie eint vor allem die notwendige Verschwörungstheorie, die das bisherige Versagen im Hinblick auf die breite Durchsetzung der Ideen erklären muss. Außerdem wird hier unfreiwillig eine der jüngsten Totalpleiten Hamers dokumentiert. Als Paul Spiegel nach einer Operation im Krankenhaus lag und wegen einer beginnenden Leukämie ins künstliche Koma versetzt wurde, konnte Hamer der Versuchung nicht widerstehen, per Ferndiagnose und –prognose diese Gelegenheit zur Propaganda und als potentiellen Beweis seiner Kernthesen zu benutzen.
In einem weiteren Brief (xttp://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2006/20060324_Hamer_an_PaulSpiegel.htm) an Spiegel – frühere bestanden in Anschuldigungen wegen seiner angeblichen Verstrickung in die Verfolgung Hamers und indirekten Androhungen eines neuen Holocausts – wünschte er diesem gute Genesung und stellte außerdem fest, dass er (Spiegel) exakt nach der GNM behandelt werden würde und diese doch endlich auch für alle anderen Patienten durchsetzen solle.

Genau diese Behauptung wiederholt Hamer nun auch mehrfach in dem vorliegenden Video, das offensichtlich vor Spiegels Tod gedreht wurde, nach dem Hamer sich dazu dann bezeichnenderweise nicht mehr äußerte. Seine Anhänger im zentralen Forum allerdings schon, dort wurden zwei „Erklärungen“ angeboten; einmal die bei allen Opfern Hamers bisher übliche, dass Spiegel heimlich von der Schulmedizin umgebracht wurde, um einen Beweis für die GNM zu vertuschen und außerdem die noch überzeugendere Theorie, dass Spiegel nämlich in Wahrheit noch am Leben sei.

Es ist in diesen Bereichen immer wieder schade, dass man die unfreiwillige Komik derartiger Gestalten immer nur bis zu einem gewissen Grad genießen kann, weil hier nicht „nur“ geistiger Unrat abgesondert wird, sondern Menschenleben gefährdet werden.

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